Malojapass (1815 M) – Alpenpass mit nur einer Rampe

Der Malojapass (Fakten und Video dazu) ist ein ungewöhnlicher Alpenpass, da er nur eine Rampe hat. Kommt man aus dem Norden über das Engadiner Hochtal, befindet man sich bereits auf etwa 1800 Höhenmetern. Da der Malojapass am Sattel gerade mal 1815 Höhenmeter misst, ist dementsprechend eine Auffahrt nicht spürbar. Richtung Süden geht es dann über 17 Kurven, die meisten davon Spitzkehren, hinunter in das Bergell. Bergell, so wird das Tal genannt, dass weiter Richtung italienische Grenze führt.
Auf italienischer Seite führt die Strecke dann weiter Richtung Comer See. Mit ein Grund, warum die Straße über den Malojapass gut befahren ist. Leider. Denn die Strecke durch das Engadiner Hochtal, vorbei an den drei Seen des Inn – der oberhalb des Malojapasses entspringt – ist eine Augenweide. Die Strecke führt auf Seehöhe entlang, im Hintergrund, ein herrliches Bergpanorama.

Die Straße ist sehr gut ausgebaut, der Asphalt, wie üblich in der Schweiz, in gutem Zustand. Auf der Alpenpass-Höhe befindet sich ein Parkplatz (mit Restaurants) mit einem wunderbaren Ausblick hinunter ins Bergell, Richtung Italien.
Auf der Strecke Richtung Italien liegen zwei interessante Sehenswürdigkeiten, für die es sich lohnt anzuhalten. Zum einen fährt man direkt an Vicosoprano (Infos und Bilder) vorbei. Ein Ort, der sich über Jahrhunderte um die Belange der Einwohner des Bergell gekümmert hat – bevor der Malojapass entstand. Hier war auch die Gerichtsbarkeit. Unrühmlich ist das Zeitalter einer intensiven Hexenverfolgung. Ein Museum in Vicosoprano demonstriert eindrucksvoll dieses dunkle Zeitalter.
Zum anderen führt ein paar Kilometer weiter Richtung Italien, eine Straße hinauf auf ein Hochplateau, zu dem mittelalterlichen Örtchen Soglio (Infos und Bilder). Der Besuch nimmt nicht viel Zeit in Anspruch, lohnt aber. Mitten in Soglio, an den kleinen botanischen Garten des Palazzo Salis angrenzend, gibt es einen tollen „Biergarten“. Die Aussicht ist faszinierend, und Giovanni Segantini, ein Schweizer Schriftsteller, nannte den Ort die „Schwelle zum Paradis“.
Fahrtipp: Kurz nach der Grenze, in der Stadt Chiavenna, geht es hinauf auf den Splügenpass (Fakten und Video dazu), ein Alpenpass, der gerade auf Schweizer Seite einige bemerkenswerte Kurven aufweist. In die andere Richtung, hinter Sankt Moritz, schließt sich der Berninapass (Fakten und Videos dazu) an.

Der Malojapass ist Teil der Challenge 2025 zum Alpen-Marathon 7 | 6 | 50. Mehr Infos zum Engadiner Hochtal, Sank Moritz und umliegende Alpenpässe gibt es in der TV-Reportage „Alpen-Marathon im Engadin“.

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